Erläuterungen zu einzelnen Posten der Gewinn- und Verlustrechnung

Der Umsatz im Geschäftsjahr 2022 belief sich auf 1.324,7 Mio. € (Vorjahr: 979,6 Mio. €). Darin enthalten sind 0,4 Mio. € (Vorjahr: 0,4 Mio. €) Umsatzerlöse aus Vertragsverbindlichkeiten zu Beginn der Berichtsperiode. Die Umsatzerlöse setzen sich aus 1.186,9 Mio. € aus dem Verkauf von Waren und 137,8 Mio. € aus der Erbringung von Dienstleistungen zusammen, wobei sich die Erbringung von Dienstleistungen vorranging auf Transportdienstleistungen bezieht.

Der überwiegende Teil der Umsatzerlöse aus dem Verkauf von Waren bezieht sich auf die Herstellung und den Vertrieb von chemischen Produkten, welche im Wesentlichen zu einem Zeitpunkt realisiert werden. Insgesamt belief sich die zeitpunktbezogene Umsatzrealisierung auf 1.296,4 Mio. € und die zeitraumbezogene Umsatzrealisierung auf 26,3 Mio. €. Der Konzernumsatz verteilt sich in den Berichtssegmenten auf verschiedene geographische Märkte. Dazu wird auf die Segmentberichterstattung in Abschnitt (17) verwiesen.

Die aktivierten Eigenleistungen ergeben sich im Wesentlichen aus Herstellungskosten von Leistungen oder Vermögenswerten, welche aktiviert wurden. Eventuelle Zwischengewinne sind, soweit wesentlich, eliminiert. Die Position erhöhte sich von 8,8 Mio. € im Vorjahr auf 12,8 Mio. € im Geschäftsjahr 2022.

Der Materialaufwand erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr um 203,5 Mio. € beziehungsweise 30,7 % auf 865,7 Mio. €. Ausschlaggebend dafür waren insbesondere stark gestiegene Rohstoffpreise, die unter anderem als Folge von Lieferkettenprobleme historische Höchststände erreichten. Hinzu kam, dass aufgrund der europäischen Energiekrise Lieferanten teilweise Kapazitäten reduzierten oder Anlagen zeitweise vollständig außer Betrieb nahmen. Ebenso wirkt der erstmals ganzjährige Produktionsbetrieb der Siliziummetall-Anlage auf diese Steigerung. Positiv wirkten sich fortlaufende Optimierungen im Rohstoffmix sowie in den Produktionsprozessen und der damit einhergehende reduzierte Rohstoffeinsatz aus.

Der Personalaufwand erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahr von 112,5 Mio. € um 31,1 Mio. € oder 27,6 % auf 143,6 Mio. €. Fachkräftemangel bei gleichzeitigem inflationsbedingten Lohnkostendruck führten im Wesentlichen zu dieser Entwicklung. Hinzu kommen gestiegene variable Vergütungsbestandteile aufgrund der sehr guten Jahresergebnisse verschiedener Tochtergesellschaften als auch des PCC-Konzerns. Die Zahl der Mitarbeitenden erhöhte sich zum Stichtag um 2,4 % von 3.311 auf 3.391.

Im Jahresdurchschnitt 2022 waren insgesamt 3.358 Mitarbeitende (Vorjahr: 3.266) in den Gesellschaften der PCC-Gruppe beschäftigt. Das sind 92 oder 2,8 % mehr als im Vorjahr.

Die nebenstehenden Darstellungen zeigen, wie sich die Zahl der Mitarbeitenden zum Bilanzstichtag nach Konzernsegmenten aufteilt. Der wesentliche Teil des Anstiegs entfiel auf das Segment Handel & Services. Zudem erhöhte sich die Zahl der Mitarbeitenden im Segment Logistik im wachsenden Geschäftsfeld Intermodaler Transport. Die Anzahl der Mitarbeitenden zum 31. Dezember 2021 ist gegenüber der Vorjahresberichterstattung entsprechend der neuen Segmentstruktur angepasst.

Geografisch verteilte sich die Anzahl der Mitarbeitenden zum Bilanzstichtag wie folgt:

Die sonstigen betrieblichen Erträge erhöhten sich von 29,8 Mio. € im Vorjahr um 1,8 Mio. € auf 31,6 Mio. € im abgelaufenen Geschäftsjahr. Der Anstieg ist im Wesentlichen auf höhere Erträge aus Versicherungserstattungen zurückzuführen, die nach dem Brand einer Tankwagenreinigungsanlage vereinnahmt wurden. Darüber hinaus erhöhten sich die Erträge aus Weiterbelastungen um 2,9 Mio. € auf 3,3 Mio. € sowie die Erträge aus dem Abgang von Sachanlagevermögen um 2,5 Mio. € auf 3,6 Mio. € im Geschäftsjahr 2022.

Gegenläufig zum Anstieg der gesamten sonstigen betrieblichen Erträge verringerten sich die im Geschäftsjahr vereinnahmten Kompensationszahlungen im Zusammenhang mit CO₂-Zertifikaten. Diese wurden vom polnischen Staat im Geschäftsjahr 2022 in Höhe von 5,5 Mio. € als Ausgleich für Preiserhöhungen bei CO₂-Zertifikaten geleistet und hatten im Vorjahr 10,2 Mio. € betragen.

Die Erträge aus dem Verkauf von Energieeffizienzzertifikaten betrugen im abgelaufenen Geschäftsjahr 1,7 Mio. € und lagen damit ebenfalls unter dem Vorjahreswert von 3,0 Mio. €. Diese Zertifikate wurden für besonders energiesparende Investitionen auf Antrag kostenfrei gewährt. Sämtliche Stücke, die nicht zur Deckung eigener Energiemengen notwendig waren, wurden veräußert.

Die Position der weiteren sonstigen betrieblichen Erträge setzt sich, wie bereits im Vorjahr, aus diversen Einzelpositionen zusammen, die für sich betrachtet nicht wesentlich sind.

Im Berichtsjahr 2022 erhöhten sich die sonstigen betrieblichen Aufwendungen um 22,6 Mio. € oder 29,7 % von 76,3 Mio. € auf 98,9 Mio. €.

Die Position Instandhaltung und Reparaturen stellt mit 23,2 Mio. € wie im Vorjahr den stärksten Einzelposten dar. Die Aufwendungen entfielen im Wesentlichen auf das anlagenintensive Geschäft der Chemie-Standorte. Die Position der sonstigen Steuern enthält alle Steueraufwendungen, bei denen es sich nicht um Steuern vom Einkommen und vom Ertrag handelt. Die inländischen und ausländischen Steuern vom Einkommen und vom Ertrag sowie die latenten Steuern sind separat im Steuerergebnis ausgewiesen und in Abschnitt (16) erläutert. Im abgelaufenen Geschäftsjahr lagen die sonstigen Steuern mit 6,4 Mio. € um 0,3 Mio. € über dem Vorjahreswert von 6,1 Mio. €.

Die Position der weiteren sonstigen betrieblichen Aufwendungen setzt sich, wie bereits im Vorjahr, aus diversen Einzelpositionen zusammen, die für sich betrachtet nicht wesentlich sind. Aufwendungen für Forschung und Entwicklung sind in der aktuellen Berichtsperiode mit 14,3 Mio. € erfasst (Vorjahr: 5,1 Mio. €).

Aufgrund der Verlustzuweisungen, die den Equity-Wertansatz der OOO DME Aerosol, Pervomaysky (Russland), übersteigen, wird der Equity-Wert für diese Gesellschaft mit Null ausgewiesen. Die Verluste werden in einer Nebenbuchhaltung fortgeführt und mit künftigen Gewinnen zunächst verrechnet, bevor ein positiver Ergebnisanteil in der Konzernergebnisrechnung ausgewiesen wird. Im Berichtsjahr wurde ein Verlust in Höhe des positiven anteiligen Jahresergebnisses der Gesellschaft von 0,8 Mio. € aufgelöst. Zum Stichtag 31. Dezember 2022 betragen die kumulierten Verluste damit 4,1 Mio. € (Vorjahr: 4,9 Mio. €).

Der Equity-Wertansatz der IRPC Polyol Company Ltd., Bangkok (Thailand), wurde im Berichtsjahr im Wesentlichen um das positive anteilige Jahresergebnis der Gesellschaft fortgeschrieben und beträgt zum Stichtag 2,2 Mio. € (Vorjahr: 1,6 Mio. €). Die sonstigen Veränderungen beziehen sich auf Währungskurseffekte.

Der Equity-Wertansatz der PCG PCC Oxyalkylates Sdn. Bhd., Kuala Lumpur (Malaysia), wurde im Berichtsjahr um das negative anteilige Jahresergebnis der Gesellschaft fortgeschrieben und beträgt zum Stichtag 13,1 Mio. € (Vorjahr: 14,0 Mio. €).

Die PCC SE hat gegenüber den finanzierenden Banken der PCG PCC Oxyalkylates Sdn. Bhd. sowie der OOO DME Aerosol jeweils eine Bürgschaft ausgesprochen. Zum Aufstellungszeitpunkt ist nicht mit einer Inanspruchnahme zu rechnen.

Die Abschreibungen betrugen im abgelaufenen Geschäftsjahr 74,7 Mio. € (Vorjahr: 72,2 Mio. €). Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte des Anlagevermögens entfielen auf gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte. Wertberichtigungen auf Geschäfts- oder Firmenwerte wurden weder im abgelaufenen Geschäftsjahr noch im Vorjahr vorgenommen. Weitere Informationen zum Goodwill sind in Abschnitt (19) zu finden. Im Geschäftsjahr 2022 wurden außerplanmäßige Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen und Nutzungsrechte in Höhe von 1,5 Mio. € (Vorjahr: 4,5 Mio. €) vorgenommen. Ein Großteil davon betrifft Sachanlagen in den Segmenten Chlor & Derivate und Polyole & Derivate. Im Vorjahr entfielen die außerplanmäßigen Abschreibungen hauptsächlich auf Ersatzteile im Bereich Chlor sowie Sachanlagen aus den Bereichen Logistik und Energie.

Das Ergebnis aus Zinserträgen und Zinsaufwendungen stieg um 25,5 % von – 31,9 Mio. € im Vorjahr auf – 23,8 Mio. € im abgelaufenen Geschäftsjahr. Einzelposten sind in der nachfolgenden Tabelle detailliert aufgelistet.

Die größte Einzelposition war wie im Vorjahr die Position des Zinsaufwands aus Anleihen, die mit 18,4 Mio. € um 1,9 Mio. € unter dem Vorjahreswert lag. Sowohl die Muttergesellschaft der PCC-Gruppe als auch mehrere Tochtergesellschaften emittieren Anleihen zur Finanzierung von Investitionen sowie zur Refinanzierung fälliger Verbindlichkeiten. In Abschnitt (32) findet sich eine detaillierte Darstellung der Verbindlichkeiten aus Anleihen und deren Laufzeiten. Zinsen, die auf Investitionsprojekte entfallen, die einen qualifizierten Vermögenswert darstellen, werden gemäß IAS 23 in deren Bauzeit aktiviert. Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden Zinsaufwendungen in Höhe von 2,4 Mio. € (Vorjahr: 1,9 Mio. €) aktiviert. Der Finanzierungskostensatz betrug 4,6 % (Vorjahr: 4,5 %). Der gewichtete Zinssatz aller zinstragenden Verbindlichkeiten betrug im abgelaufenen Geschäftsjahr 4,3% (Vorjahr: 3,6 %).

Erträge und Aufwendungen aus der Währungsumrechnung sind im Finanzergebnis ausgewiesen. Sowohl die Erträge als auch die Aufwendungen aus der Währungsumrechnung erhöhten sich in nahezu gleichem Maße im Vergleich zu Vorjahr. Die Erträge aus der Währungsumrechnung erhöhten sich um 35,6 Mio. € auf 66,7 Mio. € (Vorjahr: 31,1 Mio. €). Die Aufwendungen aus der Währungsumrechnung erhöhten sich um 34,4 Mio. € auf 64,6 Mio. € (Vorjahr: 30,2 Mio. €). Hintergrund dafür sind die Kursentwicklungen der für den PCC-Konzern maßgeblichen Währungen, im Wesentlichen der polnische Złoty und der US-Dollar. Im Saldo ergibt sich ein positives Ergebnis von 2,1 Mio. €, das um 1,2 Mio. € über dem Vorjahreswert von 0,9 Mio. € liegt.

Als Steuern vom Einkommen und vom Ertrag sind die in den einzelnen Ländern gezahlten oder geschuldeten Steuern vom Einkommen und vom Ertrag sowie die ergebniswirksam erfassten latenten Steuern ausgewiesen. Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag setzen sich dabei aus Gewerbe- und Körperschaftsteuer, Solidaritätszuschlag und den entsprechenden ausländischen Einkommen- und Ertragsteuern zusammen. In den sonstigen Steuern in Höhe von 6,4 Mio. € (Vorjahr: 6,1 Mio. €) sind Grundsteuern, Vermögenssteuern und sonstige vergleichbare Steuerarten enthalten. Sie sind den sonstigen betrieblichen Aufwendungen zugeordnet.

Die effektive Steuerquote des PCC-Konzerns lag im Berichtsjahr bei 25,3 % (Vorjahr: 17,8 %). Die Beziehung zwischen dem tatsächlichen und dem auf Basis des Konzernergebnisses zu erwartenden Steueraufwand beziehungsweise -ertrag ist in der folgenden Tabelle ersichtlich. Dem erwarteten Steueraufwand beziehungsweise -ertrag liegt dabei unverändert gegenüber dem Vorjahr ein vereinfachter Ertragsteuersatz von 30 % zugrunde.

In einzelnen Konzerngesellschaften existieren steuerlich nutzbare Verlustvorträge. Nachfolgend sind die Zeitbänder angegeben, in denen steuerliche Verlustvorträge genutzt werden können, auf die latente Steuern gebildet wurden. Der Betrag veränderte sich im Vergleich zum Vorjahr um -23,4 Mio. € , was im Wesentlichen aus gestiegenen Gewinnen resultiert. Verlustvorträge, auf die keine latenten Steuern gebildet wurden, belaufen sich auf 191,5 Mio. € (Vorjahr: 131,2 Mio. €) und entstanden im Wesentlichen in der Konzernholding.